Kennst du den Madonna-Hure-Komplex?

Veröffentlicht am 21. April 2025 um 12:56

Du liebst sie, weil sie dich erhebt. Du begehrst sie, weil sie dich verbrennt. Doch wenn sie dich sieht, dich berührt, dich liebt – stockt etwas in dir. Der Wunsch, zu fliehen. Der Drang, zu kontrollieren. Die Angst, dich zu zeigen.

 

Vielleicht nennst du es Komplex. Vielleicht nennst du es normal. Doch tief in dir weißt du: Hier stimmt etwas nicht.

 

Die Psychologie hinter dem Madonna-Hure-Komplex

 

Freud prägte den Begriff ursprünglich, um Männer in heterosexuellen Beziehungen zu beschreiben, die ihre Partnerinnen, für die sie romantische Gefühle hegten, nicht mehr sexuell attraktiv fanden. Seiner Theorie nach konnten Männer mit diesem Komplex nicht zwischen der kindlichen Liebe zur Mutter und der romantisch-sexuellen Liebe zur Partnerin unterscheiden.

 

Um mit dieser inneren Spannung umzugehen, spalten sie ihre Liebes- und Sexualgefühle auf: Frauen, die sie als „gut“ wahrnehmen – geeignet für Ehe, Fürsorge, Mutterschaft – sind nicht sexuell erregend. Frauen, die sie sexuell begehren, müssen gleichzeitig entwertet werden. In ihrer Vorstellung kann eine „gute Frau“ – die Madonna – nicht sexuell begehrenswert sein. Nur durch Reduktion auf ein Objekt wird die Lust möglich. Diese Spaltung dient der Bewältigung innerer Angst – doch sie zerstört Verbindung.

 

Der Madonna-Hure-Komplex ist keine Mode-Diagnose. Er ist ein kollektiver Schatten. Ein uralter Spalt im männlichen Erleben von Weiblichkeit. Eine seelische Struktur, die Frauen teilt, um den Mann vor sich selbst zu schützen.

 

Die "Madonna" ist das Reine, das Unberührte, das Gute. Sie wird bewundert, erhoben, aber nicht begehrt. Die "Hure" ist das Lustvolle, das Ungezügelte, das Animalische. Sie wird benutzt, begehrt, aber nicht geliebt. Beide sind Projektionsflächen – zwei Seiten derselben Wunde.

 

Marie-Louise von Franz beschreibt diesen Mechanismus als Ausdruck eines negativen Mutterkomplexes. Die gespaltene Anima ist der unbewusste Schatten, den der Mann nach außen projiziert. Eine Frau darf nur eine Rolle verkörpern. Denn beide zusammen würden das System sprengen.

 

Was ist die Anima?

 

Sie ist mehr als ein Konzept. Sie ist das, was du nicht sein darfst. Deine unterdrückten Emotionen. Deine Intuition. Deine Verletzlichkeit. Deine Sehnsucht nach Verschmelzung.

 

Und ja, sie ist chaotisch. Sie ist irrational. Sie ist das, was du gelernt hast zu verachten, weil es dich angreifbar macht.

 

Du hast gelernt, Kontrolle über Kontakt zu stellen. Distanz über Spüren. Klarheit über Chaos. Aber zu welchem Preis?

 

Viele Männer berichten, dass sie Liebe und Lust nicht gleichzeitig empfinden können. Dass Intimität die Erektion tötet. Dass sie sich lebendig fühlen mit Frauen, die sie nicht achten, und tot mit jenen, die sie lieben.

 

Das ist kein Zufall. Das ist der Komplex.

 

Und er betrifft nicht nur dich.

 

Auch viele Frauen tragen die andere Hälfte dieses Musters. Sie werden angezogen von emotional unerreichbaren Männern. Von Dominanz, Kälte, Unverfügbarkeit. Sie wurden sozialisiert, Liebe mit Leistung zu verwechseln.

 

Was entsteht, ist ein Spiel ohne Begegnung. Eine endlose Wiederholung von Rollen. Kein echtes Gegenüber, sondern ein Archetyp, eine Maske, ein inneres Bild.

 

Und darunter? Einsamkeit. Leere. Sehnsucht nach etwas Echtem.

 

Was du vermeiden willst, ist nicht die Frau. Sondern dich selbst.

 

Denn wenn sie dich liebt und gleichzeitig begehrt, musst du etwas halten, das du nie gelernt hast zu halten: deine eigene Ganzheit.

 

Der Bruch ist nicht sexuell. Er ist seelisch.

 

Viele Männer wurden nie emotional gehalten. Ihre Tränen wurden belächelt. Ihre Sehnsucht beschämt. Ihre Lust instrumentalisiert. Sie haben früh gelernt, dass es sicherer ist, zu funktionieren. Und dass echte Nähe gefährlich ist.

 

Der Körper bleibt wach. Die Seele geht zu.

 

Und dann kommt sie. Eine Frau, die dich liebt und dich will. Eine, die sieht, was du versteckst. Eine, die nicht ins Schema passt. Und plötzlich rebelliert alles in dir.

 

Du willst sie. Und du willst fliehen. Du glaubst, sie ist zu viel. Aber in Wahrheit ist sie zu nah.

 

Denn sie ruft den Teil in dir, den du verbannt hast.

 

Was nun?

 

Der Weg zur Heilung ist kein Sprint. Er ist ein langsames, manchmal schmerzhaftes Erinnern. Kein Denken, sondern Fühlen. Kein Lösen, sondern Integrieren.

 

Konkrete Schritte:

 

- Erkenne deine Muster. Was macht dich geil? Was macht dich weich? Wo brauchst du Kontrolle, wo willst du fliehen? Was passiert in dir, wenn du dich gesehen fühlst?

 

 

- Sprich mit Frauen, die dich nicht begehren. Hör zu. Stell Fragen. Lass dich berühren durch Worte, nicht nur durch Haut.

 

 

- Arbeite mit deiner Anima. Male. Träume. Tanze. Schreib irrational. Lass Chaos zu. Lass Schwäche zu. Lass Leben zu.

 

 

- Lerne zu halten, was du fühlst. Bleib sitzen, wenn es eng wird. Atme, wenn du fliehen willst. Nenn deine Scham. Nenn deine Wut. Zeig dich einem anderen Mann. Echt.

 

 

- Hör auf, Frauen als Gegenentwürfe zu sehen. Sie sind nicht dein Heilmittel. Aber sie spiegeln, was in dir ruft.

 

Und irgendwann wirst du merken:

 

Die Frau, die dich sieht, berührt, liebt und begehrt – ist keine Bedrohung.

 

Sie ist ein Tor.

 

Zu dir.

 

Zu dem, was du nie leben durftest.

 

Und du wirst aufhören, sie zu teilen, um dich nicht zu spalten.

 

Denn du bist kein Kind mehr. Du darfst ganz sein.

 

Und sie auch.

 

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Joe Turan

– Life Coach

– Tantra- & Kuscheltherapeut

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