
Du hast vielleicht schon vom G-Punkt gehört. Vielleicht sogar danach gesucht. Doch kaum jemand spricht über seinen tieferliegenden, ruhigeren Bruder: den A-Punkt – oder präziser, die AFE-Zone.
Ein Ort, an dem sich etwas verändert. Kein Spot, kein Knopf. Eher eine Einladung. Eine Tür, die sich öffnen kann, wenn man lernt, zuzuhören. Als Frau. Oder als Mann, der wirklich berühren will.
Die Anterior Fornix Erogenous Zone liegt tief. An der vorderen Vaginalwand, ganz nah beim Gebärmutterhals. Mehrere Zentimeter weiter innen als der G-Punkt. Anatomisch gehört sie zu den sogenannten Deep Vaginal Erogenous Zones (DVZs) – zusammen mit G-Punkt, O-Punkt, dem Muttermund und der Beckenbodenmuskulatur.
Was sie besonders macht? Bei vielen Frauen sorgt gezielte Stimulation dort für deutlich mehr Lubrikation, gesteigerte Erregung, tiefere Verbindung.
Dr. Chua Chee Ann, der diesen Bereich in den 90ern wissenschaftlich untersuchte, berichtete, dass 10 bis 15 Minuten sanfter, gleichmäßiger Druck bei vielen seiner Patientinnen nicht nur Schmerzen linderte, sondern auch zu einem spürbaren Wandel im Erleben führte: weniger Trockenheit, mehr Spürbarkeit, mehr Lust.
Aber: Nicht jede Frau empfindet dort gleich. Nicht jeder Körper spricht dieselbe Sprache. Es gibt keine Bedienungsanleitung, keinen Shortcut.
Was es braucht?
Neugier. Geduld. Präsenz.
Wie du sie findest? Mit gut eingeöltem Finger (oder einem Toy), entlang der vorderen Vaginalwand, Richtung Bauchnabel, langsam, bewusst, tief hinein. Bis du eine Region spürst, die sich weich-glatt anfühlt, fast wie ein geheimnisvoller Vorhang vor dem Muttermund.
Dort nicht reiben, nicht rütteln. Sondern sanft drücken, in kleinen Kreisen massieren. Oder einfach nur dort bleiben. Lauschen. Warten, was kommt. Vielleicht ein Seufzer. Vielleicht ein "mehr so". Vielleicht auch Stille. Und das ist genauso wertvoll.
Für viele Frauen ist es weniger die reine Lust, die dort sitzt, sondern ein Gefühl von Tiefe, von "Ich bin gemeint". Eine Verbindung zur eigenen Innenwelt, zur Gebärmutter, zu etwas Ursprünglichem.
Sexstellungen, die Zugang zur AFE-Zone erleichtern:
Doggystyle, wobei die Frau leicht erhöht liegt (z. B. auf einem Kissen). Ein bewusster Beckenkipp nach oben kann die Tiefe verändern und den Zugang zur A-Zone intensivieren.
Rückenlage mit angezogenen Beinen, z. B. Missionar mit untergestütztem Becken. Hier kann ein Kissen helfen, den Eintrittswinkel zu verändern und die vordere Vaginalwand gezielter zu erreichen.
Cowgirl rückwärts, bei dem die empfangende Person sich zurücklehnt und so selbst Tiefe und Winkel steuern kann. Diese Haltung erlaubt auch zusätzliche Stimulation der Klitoris.
Soloplay, z. B. mit einem Dildo oder Vibrator: Gerade beim Alleinsein kann das Erkunden der Tiefe, Geschwindigkeit und Winkel helfen, die eigene AFE-Zone besser kennenzulernen. Auch wenn Finger nicht ganz so tief reichen – das Spüren beginnt im Kontakt.
Analverkehr, jawohl – auch hier kann die AFE-Zone indirekt angesprochen werden. Nur eine dünne Gewebeschicht trennt Rektum und vordere Vaginalwand. Bei tiefer, bewusster Penetration kann Druck auf genau diese Region entstehen und Lust auslösen, selbst wenn der vaginale Eingang unberührt bleibt.
Ein paar Hinweise fürs Erforschen:
Lube, lube, lube. Die AFE-Zone liegt tief, also ist viel Gleitgel dein Freund. Es verhindert Reibung, reduziert unangenehmen Kontakt mit dem Gebärmutterhals und gibt Kontrolle über Tempo und Tiefe.
Offene Kommunikation. Ob mit dir selbst oder deinem Gegenüber – sprecht über das, was gut tut, was irritiert, was neugierig macht.
Körperhaltung entscheidet. Eine besonders effektive Position zum Erforschen der AFE-Zone ist: Rückenlage mit angezogenen Oberschenkeln zur Brust. Diese Haltung verkürzt die Vagina und ermöglicht es dir, mit Finger oder Toy leichter den oberen Bereich – also die A-Zone – zu erreichen. Von dort aus kannst du sanft erkunden, was sich zeigt: Druck, Kreisen, Pausen. Alles darf sein. Positionen, die die Vagina verkürzen oder eine tiefere Penetration erlauben, helfen oft beim Erspüren. Probiere aus, was dein Körper braucht, um sich zu öffnen.
Jetzt mag jemand sagen: "Sex ist doch keine Technik! Keine Zone, kein Plan." Und ja – vollkommen richtig. Techniken sind kein Ersatz für Verbindung. Es geht nicht darum, die perfekte Stimulation zu kennen, sondern den Menschen zu fühlen, der sich dir öffnet. Kein Griff der Welt ersetzt ein echtes Spüren. Kein Winkel ersetzt Sicherheit. Kein Druck ersetzt Vertrauen.
Aber: Wer das Körperliche versteht, kann bewusster auf das Emotionale reagieren. Dieses Wissen über die AFE-Zone ist kein Werkzeugkasten für besseren Sex, sondern eine Einladung zur Selbsterforschung, zur Verkörperung, zur sensiblen Kommunikation zwischen Partnern.
Denn manchmal geschieht dort etwas, das nicht aussieht wie ein Orgasmus. Sondern wie Weinen. Oder wie Lachen aus dem Bauch. Oder wie Stille, die bleibt.
Vielleicht ist genau das der Schatz der AFE-Zone:
Dass sie sich nicht über Technik erschließt, sondern über Hingabe. Dass Wissen wichtig ist, aber nicht reicht. Dass Verbindung mehr ist als Druck in einem bestimmten Winkel. Dass sich Lust nicht machen lässt, aber ein achtsames Verstehen des Körpers Raum dafür schaffen kann.
Und dass sie sich manchmal genau dann öffnet, wenn niemand etwas erwartet. Wenn niemand etwas leisten will. Sondern einfach da ist.
Für Frauen, die sich selbst tiefer begegnen wollen. Und für Männer, die nicht "es richtig machen", sondern wirklich verbinden wollen.
- Joe Turan
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Joe Turan
– Life Coach
– Tantra- & Kuscheltherapeut
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