Die Wurzel des Leidens: Warum Widerstand oft mehr schmerzt als der Schmerz selbst
„Das Leiden hält dich nicht fest; du hältst am Leiden fest.“ — Osho
Vielleicht hast du schon gehört: „Die Wurzel allen Leidens ist Widerstand.“ Das ist eine gewagte Aussage, aber sie enthält eine tiefe Wahrheit über unsere Beziehung zum Schmerz. Schmerz, ob körperlich oder emotional, hat einen gesunden Sinn – er zeigt uns, dass etwas nicht stimmt. Wenn wir zum Beispiel eine heiße Herdplatte berühren, sagt uns der Schmerz, dass wir uns zurückziehen müssen, um uns nicht zu verletzen. Aber Leiden? Leiden entsteht, wenn wir am Schmerz festhalten und fragen: „Warum ich?“ Wir denken dann immer wieder über die Situation nach und verwandeln eine natürliche Reaktion in einen Kreislauf aus Kummer.
Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist eine Wahl
„Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist eine Wahl.“ — Haruki Murakami
Im Leben werden wir immer wieder Schmerz erleben. Doch das Leiden entsteht oft durch unseren eigenen Widerstand. Oft wird durch diesen Widerstand aus gesunden Emotionen wie Traurigkeit oder Ärger eine Quelle von Kummer und Sorgen. Angst und Depression entstehen nicht selten, weil wir das Leiden nicht akzeptieren wollen. Je mehr wir den Widerstand loslassen, desto mehr lösen sich oft auch die negativen Gefühle, und wir können die eigentlichen Probleme angehen.
Zwei Wege führen zum Leiden
„Anhaftung ist die Wurzel allen Leidens.“ — Buddha
Leiden entsteht oft aus zwei inneren Gedanken: „Ich habe etwas, das ich nicht will“ oder „Ich will etwas, das ich nicht habe.“ Ob es sich um Krankheit, finanzielle Probleme oder eine zerbrochene Beziehung handelt – der Wunsch, dass alles anders sein soll, erzeugt Leiden. Wenn etwas schiefgeht, reagieren wir meistens mit Widerstand und denken: „Das darf doch nicht wahr sein!“ Doch dieser Widerstand führt nicht zum Wohlbefinden, sondern verstärkt den Schmerz und hindert uns daran, uns auf die Situation einzulassen.
Widerstand: Der Leiden-Verstärker
„Leiden = Schmerz mal Widerstand.“ — Kristin Neff, Psychologin
Die Psychologin Dr. Kristin Neff beschreibt Leiden als eine einfache Formel: „Leiden = Schmerz * Widerstand.“ Der Schmerz wird durch unseren Widerstand stärker, statt schwächer. Widerstand wirkt wie ein Verstärker, der das Leiden vergrößert und uns davon abhält, uns ganz auf den gegenwärtigen Moment einzulassen.
Die Kraft der Akzeptanz
„Akzeptanz bedeutet nicht, aufzugeben, sondern zu verstehen, dass es so ist, wie es ist, und einen Weg dadurch zu finden.“ — Michael J. Fox
Akzeptanz ist das Gegengift zum Widerstand. Wenn wir uns dafür entscheiden, anstatt zu kämpfen, die Dinge anzunehmen, lassen wir dem Schmerz die Chance, durch uns hindurchzufließen, ohne ihn zu vergrößern. Akzeptanz ist nicht dasselbe wie Aufgeben; es bedeutet einfach zu erkennen, dass wir nicht alles kontrollieren können, aber unsere Reaktion liegt immer in unserer Hand.
Den Komfort im Unkomfortablen finden
„Schmerz ist ein Teil des Lebens; Leiden ist eine Option.“ — Dalai Lama
Im Leben passieren ständig unvorhergesehene und unangenehme Dinge. Jeder von uns erlebt Momente, die wir uns anders gewünscht hätten. Doch wie wir diese Herausforderungen empfinden, hängt davon ab, wie wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Jedes Mal, wenn wir den Widerstand loslassen, wird die Unannehmlichkeit beherrschbar. Akzeptanz zu üben hilft uns zu sehen, dass schmerzliche Erlebnisse vorübergehen und dass das Leiden nicht durch zusätzlichen Widerstand vergrößert werden muss.
Akzeptanz als Übung: Moment für Moment loslassen
„Radikale Akzeptanz bedeutet, die Illusion der Kontrolle loszulassen und die Dinge so zu akzeptieren, wie sie gerade sind, ohne zu urteilen.“ — Tara Brach
Wenn die unvermeidlichen Schwierigkeiten des Lebens auftauchen, probiere diese Schritte der Akzeptanz aus:
1. Beobachte den Widerstand: Achte darauf, wenn du beginnst, Widerstand zu leisten, und beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten.
2. Komm in den Moment: Erlaube dir, in die neue Realität einzutauchen, ohne an dem festzuhalten, was hätte sein sollen.
3. Wende Achtsamkeit an: Spüre die körperlichen Empfindungen und Gefühle, ohne zu urteilen. Lass sie kommen und gehen und erinnere dich daran, dass sie vorübergehend sind.
4. Übe das Loslassen: Jedes Mal, wenn du Widerstand loslässt, stärkst du deine Fähigkeit zur Akzeptanz. Mit der Zeit wird das Loslassen leichter und du bringst mehr Frieden in dein Leben.
Akzeptanz ist nichts, das man von heute auf morgen lernt. So wie man ein Instrument übt, ist Akzeptanz eine Fähigkeit, die sich mit der Zeit entwickelt. Fang klein an und mit jedem Schritt wird das Loslassen einfacher. Jeder Moment der Akzeptanz befreit dich von Leiden und schafft Raum für Gelassenheit und Wachstum.
Fazit: Akzeptanz als Weg zu innerem Frieden
„Akzeptiere – und dann handle. Was der gegenwärtige Moment auch enthalten mag, akzeptiere ihn, als hättest du ihn selbst gewählt.“ — Eckhart Tolle
Voll und ganz zu leben bedeutet, das Leben anzunehmen, wie es ist, ohne gegen die Momente zu kämpfen, die wir uns anders wünschen. Durch Akzeptanz finden wir Frieden im Jetzt und können den Moment annehmen, ohne die Last des Widerstands zu tragen. Schmerz mag kommen und gehen, doch wenn wir den Widerstand loslassen, verblasst das Leiden und wir sind frei, das Leben mit Gelassenheit und Stärke zu meistern.
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Joe Turan
- Life Coach
- Tantra & Kuscheltherapeut
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www.joeturan.com
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